Weisheits-Journal
Ausgabe
Wandel? Ohne mich!
Willkommen alle Freund:innen der Weisheit in der Herbstausgabe des Weisheit-Journals!
Das Leben ist voller Überraschungen. Als wir uns in der kleinen Videorunde treffen, die einmal im Quartal zur neuen Ausgabe des Weisheit-Journals brainstormt, steht das Thema auf der Kippe. „Wandel? Echt jetzt?“, stöhnt jemand. Passend zum Thema hatte diese Person, seit wir das Thema in der Jahresplanung festgelegt und beschlossen hatten, also einen echten Sinneswandel.
Kein Wunder. Denn unterdessen wird zwar überall über den Wandel geschrieben und geredet. Aber das viele Reden steht in auffälligem Widerspruch zum wenigen, konkreten Tun. Touché, das kann nerven.
Passen wir das Thema also an die Wirklichkeit an, nennen es jetzt: „Wandel? Ohne mich!“. Deswegen fokussieren wir in dieser Ausgabe die Widerstände, die der gesellschaftlich so notwendige Wandel auslöst, und suchen nach Wegen, diese zu überwinden. Dazu finden Sie in dieser Ausgabe:
Mit einem Katzen-Koan zum Thema kommentiert unsere weise Sophia Leo Tolstoi: „Alle wollen die Welt verändern, aber niemand sich selbst“ – und macht der Maus ein Friedensangebot. (Oder doch nicht? Entscheiden Sie selbst!)
Das weise Quartett sinnt darüber nach, welche Bedingungen guter Wandel braucht.
Das Weisheit-Journal soll zwischen Spiritualität und Wissenschaft spielen. In dieser Ausgabe steht Zen-Meisterin Doris Zölls mit ihrem neuen Buch für die Spiritualität und dafür, dass wir eins sind mit dem Wandel. Für die Wissenschaft haben wir Maja Göpel, die Transformationsforscherin, gelesen, die sagt: „Wir sind Wirks“. Sie zeigt, was wir für den Wandel brauchen.
Schließlich steht Prof. Hildegund Keul, Theologin, Religionswissenschaftlerin und Germanistin, mit ihren Forschungen zum Sonderforschungsbereich „Verwundbarkeiten“ für die Verbindung von beidem. Beredt erzählt die Mystikkennerin vom Geheimnis des Wandels: „Denn plötzlich ist die Kraft da.“
Und dann gibt es ja immer noch das Leben selbst, um von ihm zu lernen. Wir nutzen den Kochkurs von Mareike Ullrich, die zweite Küchenchefin im Benediktushof sowie Yogalehrerin und Vipassanapraktizierende ist, um im Herbst selbst mit der Verwandlung der Ernte durch Fermentieren zu experimentieren. Wandel ist oft eine Reaktion von außen, auf Druck oder Katastrophen (auch hierzu mehr im Gespräch mit Hildegund Keul). Aber vielleicht kommt hier in den bunten Einweckgläsern am besten zum Ausdruck, was (guter) Wandel auch braucht: Zeit. Ruhe. Wandel muss entstehen.
Möge unter den verschiedenen Perspektiven auf das Thema „Wandel? Ohne mich!“ etwas dabei ist, das Ihnen weiterhilft. Das vielleicht – das wäre der Traum – sogar einen Hauch weisen Wandel ermöglicht. Das wünscht,
Ihre Angela Krumpen
Radiojournalistin, Autorin, Moderatorin und Kolumnistin.
Als Autorin reist sie zu Menschen, die die Welt nicht einfach hinnehmen wollen, erzählt von Solidarität in den Armenvierteln Chiles, von rettender Musik im Holocaust und von Versöhnung im Völkermord.
Mach mit!
Sie möchten das Weisheits-Journal oder die anderen Projekte der Stiftung unterstützen?