Über die Wurzeln der Weisheit

„Ich mag nicht dem Krieg den Krieg erklären, ich mag in den Frieden ziehen“, sagt Zen-Meisterin Nicole Baden im Weisheitstalk. Tatsudo Nicole Baden Roshi, Dharma- Nachfolgerin von Zentatsu Baker Roshi und Leiterin des buddhistischen Zentrums Schwarzwald, spricht in der dritten Folge der Reihe „Die „Welt in der Krise“ zum Thema „Wurzeln der Weisheit“.

Nicole Baden hat auf ihrem Weg eine Sehnsucht nach einer Art von Glück angetrieben, das nicht vom Außen abhängig ist. Gleich zu Beginn des Weges erfüllte sich für einen Atemzug die Sehnsucht nach einem solchen, unabhängigen Glück. Nicole Baden verstand, dass wir das „Glück in eigenen Händen halten, auch wenn das Ich und der Körper vollkommen in Wechselbeziehung mit allem anderen ist.“

Der Körper als Schlüsselelement

„Der Körper ist ein Schlüsselelement“ auf dem Weg zu einem anderen Bewusstsein, sagt Nicole Baden im Talk. Sie nennt es „Körperspürbewusstsein“ und plädiert dafür, dass wir z.B., wenn wir einen Raum betreten, unsere Aufmerksamkeit zunächst auf die Wahrnehmung unseres Körpers lenken und unseren „Plan“, das konzeptuelle Denken für einen Moment zurückstellen. Denn Transformation „entstehe nicht durch Bücher. Sondern durch Stille“.

Ach so ist das. Plädoyer für eine neue Haltung

Letztendlich sei für die Transformation unseres Bewusstseins aber unsere Haltung zur Welt und ihren Problemen entscheidend, sagt Nicole Baden. In Anlehnung an Albert Einstein führt sie aus: „Du kannst nicht mit dem Geist, der das Problem hervorbringt, das Problem lösen.“ Die Probleme wurzeln in den Tiefenstrukturen unseres Geistes – diese müssten transformiert werden.

Aber alle Menschen, ob Buddhisten oder nicht, könnten gleich hier und jetzt anfangen, eine veränderte Haltung einzuüben. Nicole Baden empfiehlt allen Menschen, erst einmal innerlich „Ach so ist das“ zu sagen und auf diese Weise mit dem spürenden Körper in Kontakt kommen.

Sie selber praktiziert dieses „Ach so ist das“, ganz konsequent. Und verspricht, davon ausgehend werde unser Handeln weiser und mitfühlender sein.

Hier können Sie die Aufzeichnung des Talks nochmal anschauen:

Orientierung in der Krise

Das große Thema unserer Gesprächsreihe in diesem Jahr ist die Krise und welche Orientierung die großen Weisheits-Traditionen im Umgang mit ihr bieten können. Im Gespräch mit dem christlichen Autor Pierre Stutz ging es viel um die Selbstliebe.

Zum Gespräch mit Pierre Stutz

Der afghanisch deutsche Religionsphilosoph und praktizierender Moslem Prof. Ahmad Karimi sprach darüber, warum er trotz allem für die Erfahrung von Krieg, Terror und Flucht dankbar ist und warum er dadurch ein besserer, mitfühlenderer Mensch geworden ist. Er skizzierte den Menschen als unfertiges, suchendes Wesen einfühlsam.

Zur Aufzeichnung des Gesprächs

Der nächste Weisheits-Talk

26. November: Zen-Meister Manfred Rosen und Schauspielerin Alexandra Huss über Spiritualität in der Generation Zukunft zwischen Resignation und Hoffnung.

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